Das Feuerwehrhaus in Ober-Eschbach entspricht auf Grund des Alters und den gestiegenen Anforderungen nicht mehr den heutigen Standards. Für neue Feuerwehreinsatzfahrzeuge sind die bestehenden Fahrzeughallen zu niedrig und somit nicht mehr geeignet. Die Stadt Bad Homburg hat daher beschlossen, ein neues Feuerwehrhaus in modularer Bauweise zu errichten.
Das neue Gebäude ist ausgenommen der Halle wie ein Passivhaus ausgelegt. Geplant und umgesetzt wurde ein Raumprogramm, das sich an der DIN 14092 orientiert. Die Fahrzeughalle umfasst vier Stellplätze und wurde mit einer Fassade ausgestattet, die mit einem roten Textil bespannt und mit Streckmetall umhüllt ist. Je nach Blickwinkel verändert sich die Farbe des Gebäudes von silbergrau über rot-grau zu rot.
Die Räume für den Feuerwehreinsatz befinden sich im Erdgeschoss. Hier sind vom Einsatzparken über den Haupteigang, zur Umkleide und weiter in die Fahrzeughalle, sehr kurze Wege vorhanden. Die im Obergeschoss untergebrachten hauptamtlichen Kräfte, erreichen die Fahrzeughalle auf dem schnellsten Weg über eine Rutschstange. Mit einem ausgelösten Alarm wird das gesamte Haus von der Feuerwehrleitstelle in „Bereitschaft“ versetzt: Türen werden automatisch freigegeben, die Beleuchtung im und um das Gebäude eingeschaltet sowie die Hallentore geöffnet. Das Wehrführerbüro bildet im Einsatzfall die Schaltzentrale. Von hier aus sind der Außenraum vor der Fahrzeughalle sowie die Hauptstraße gut einsehbar. Durch eine direkte Wegführung aus der Halle zur Stiefelwäsche und in die Waschräume, wird eine mögliche Kontamination des Gebäudes nach dem Einsatz verhindert.
Der rückwärtige Teil des Gebäudes ist als dreigeschossiger Riegel ausgebildet. In dem durch die Hanglage über die gesamte Länge ebenerdig mit dem Gelände abschließenden Untergeschoss, befinden sich gut belichtete Aufenthaltsräume wie Seminarraum, Jugendraum und Florianstube. Zusätzlich ist eine Bevölkerungsschutz-Küche mit entsprechenden Lagerflächen eingerichtet.
Neben einem Notstromdiesel, trägt der Dämmstandard eines Passivhauses, verbunden mit einer Pelletheizung dazu bei, dass das Gebäude im Katastrophenfall über eine längere Zeit völlig autark von externen Energieträgern betrieben werden kann. Insgesamt ist das Untergeschoss auch für externe Nutzung ausgelegt und daher barrierefrei ausgebildet.
Im Außenbereich erschließen sich unmittelbar an die Aufenthaltsräume großzügige Terrassen, auf denen ein Teil des Vereinslebens stattfindet. Schlaf- und Aufenthaltsräume für bis zu neun hauptamtliche Kräfte liegen im Obergeschoss des Riegels. Die Atmosphäre ist hier im Vergleich zu dem Einsatzbereich im Erdgeschoss entsprechend wohnlicher gestaltet.
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