Revitalisierung und Fassadensanierung Büroensemble

Projektdaten:
Ort: Schreyerstraße 4-6, Stresemannallee 13 und 15, Frankfurt am Main Eigentümer: Eine Objektgesellschaft der Becken-Gruppe Hamburg Bauvolumen: 6,5 Mio €; 5.500 m² BGF Bearbeitung: LP 1-8; 2022-2024 Fotografien: Annika Feuss

Der Bürogebäudekomplex der Liegenschaften Schreyerstraße 4-6, Stresemannallee 13 und 15, liegt im Nordwesten des Stadtteils Sachsenhausen in Frankfurt am Main. Die drei Bestandsgebäude, eine historische Villa aus der Zeit um 1900 sowie zwei Erweiterungsbauten aus den Baujahren 1980 und 2003, verfügen über eine Gesamtfläche von ca. 5.500 m². Im Rahmen der Revitalisierung und Neuvermietung durch den neuen Eigentümer Becken, wurde das Ensemble möglichst behutsam und energetisch nachhaltig saniert und ausgebaut.

In enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit zuständigen Behörden, Bauherr und Mietern sowie Fachplanern und ausführenden Unternehmen ist es gelungen, eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen bauzeitlichen Epochen herzustellen. Ein besonderes Ziel der Fassadensanierung und des Innenausbaus war dabei die Schaffung einer gestalterischen Einheit zwischen den drei miteinander verbundenen Gebäuden. Die bestehenden architektonischen Bezüge sollten ein harmonisches Gesamterscheinungsbild innerhalb der geschützten, parkähnlichen Anlage mit historischem Brunnen und Pavillon ergeben.

Im Bauprozess wurde zunächst das Bürogebäude Stresemannallee 13 vom restlichen Ensemble getrennt und autark gestellt. Für eine flexiblere Nutzung der Bestandsbüroflächen folgte die Umsetzung eines Multi-Tenant Konzeptes sowie unter Beachtung unterschiedlicher mieterspezifischer Anforderungen ein etappenweiser Innenausbau der einzelnen Mietflächen.

Unter Berücksichtigung denkmalschutzrechtlicher Auflagen und Erkenntnissen aus dokumentierten Archivbildern und Prüfbefunden wurden im nächsten Schritt die geschlossenen Fassadenflächen der historischen Villa restauriert.
Parallel erfolgte am Gebäude Stresemannallee 15 eine Erneuerung der alten vorgehängten Metallfassade, die entsprechend den heute geltenden energetischen Anforderungen an den Mindestwärmeschutz durch ein Wärmedämmverbundsystem mit Putzoberschicht ersetzt und abschließend mit einem hellen Farbanstrich angelegt wurde. Gebäudesockel und die vertikal verlaufenden Lisenen erhielten eine Verkleidung aus großflächigen Textilbetonelementen. Die Fenster konnten nahezu vollständig erhalten bleiben und mussten zur Erfüllung der erforderlichen Brandschutzqualität nur vereinzelt ausgetauscht werden.
Nach einer weiterhin umfangreichen und behindertengerechten Modernisierung von Haupteingang und Foyer im Erdgeschoss, stand der Innenausbau zur Vorbereitung einer Nachnutzung durch den Ankermieter der Stresemannallee 15 an. Auf Grundlage des ermittelten Bedarfs wurde auch hier ein Multi-Tenant-Büro realisiert und neben der Renovierung fester Bestandseinbauten eine neue Catering-Küche sowie die vorhandene technische Gebäudeausrüstung entsprechend überarbeitet. Durch die gleichzeitig vollumfänglich ausgeführte Sanierung der bestehenden Tiefgarage samt Parkpallette, konnten zudem die Stellplätze für die Liegenschaft um 15 Fahrradparkplätze inklusive Ladestationen für E-Bikes erweitert werden.

Im weiteren Verlauf der Ensemble-Sanierung wurden in der Villa die eloxierten Metallfenster aus den 1980er-Jahren durch historisierende Holzfenster ausgetauscht. Mit dem Ziel, die Fassade des Gebäudes möglichst nahe an das ursprüngliche Erscheinungsbild aus der Zeit der Errichtung zu führen, wurden Fensterform, Profilierungen, Farbbeschichtungen und Zierelemente sowie Holzrollläden in Abstimmung mit dem Denkmalamt bemustert, festgelegt und baulich umgesetzt. Bei der Planung der Holzfensterverkleidung in den Innenräumen stellte besonders die Integration der verdeckt geführten IT- und Stromverkabelung eine gestalterische und technische Herausforderung dar.

Entsprechend dem Umgang mit den Gebäuden, wurden auch die Garten- und Außenanlagen abschließend respektvoll wiederhergestellt und durch behutsame Ergänzungen an die heutigen Bedürfnisse angepasst. Zukünftig bietet der Garten einen ruhigen Aufenthaltsort, der die Nutzer zum Verweilen einlädt.

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